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"Marseille 1940" als Hörbuch-CD. Gelesen von Julian Mehne. Deutscher Audio Verlag. Laufzeit: 12 Stunden 22 Minuten. 19,99 Euro.
Uwe Wittstock
Marseille 1940


Die große Flucht der Literatur
Verlag C.H.Beck

 

Juni 1940: Hitlers Wehrmacht hat Frankreich besiegt. Die Gestapo fahndet nach Heinrich Mann und Franz Werfel, nach Hannah Arendt, Lion Feuchtwanger und unzähligen anderen, die seit 1933 in Frankreich Asyl gefunden haben. Der Amerikaner Varian Fry kommt nach Marseille, um so viele von ihnen wie möglich zu retten. Uwe Wittstock erzählt die aufwühlende Geschichte ihrer Flucht unter tödlichen Gefahren.

Es ist das dramatischste Jahr der deutschen Literaturgeschichte. In Nizza lauscht Heinrich Mann bei Bombenalarm und völliger Verdunklung den Nachrichten von Radio London. Anna Seghers flieht mit ihren Kindern zu Fuß aus Paris. Lion Feuchtwanger sitzt in einem französischen Internierungslager gefangen, während die SS-Einheiten näher rücken. Sie alle geraten schließlich nach Marseille, um von dort einen Weg in die Freiheit zu suchen. Hier übergibt Walter Benjamin seinen letzten Essay an Hannah Arendt, bevor er zur Flucht über die Pyrenäen aufbricht. Hier kreuzen sich die Wege zahlreicher deutscher und österreichischer Schriftsteller, Intellektueller, Künstler. Und hier riskieren Varian Fry und seine Mitstreiter Leib und Leben, um die Verfolgten außer Landes zu schmuggeln. Vielen gelingt die Flucht, andere schaffen es nicht mehr, manche geben auf und nehmen sich das Leben. Szenisch dicht und feinfühlig erzählt Uwe Wittstock von unfassbarem Mut und größter Verzweiflung, von trotziger Hoffnung und Mitmenschlichkeit in düsterer Zeit.

"Das Buch verbindet eine genaue Geschichtsdarstellung mit der Kühnheit und Spannung eines rasanten Thrillers, der in atemloser Gegenwartsform erzählt wird. Ein fesselndes Buch." - The Jewish Chronicle, London

"Die Geschichte von Wittstock ist die Geschichte der Rettung großer Persönlichkeiten, aber sie ist vor allem ein Denkmal für ganz normale Menschen, die bereit waren, ihr Leben zu riskieren, um das Leben von ihnen unbekannten Menschen zu retten." Corriere della sera, Mailand

"Was Wittstocks lebhaftes Buch sowohl aktuell als auch deprimierend macht, ist, wie wenig sich die Dinge geändert haben. Heute werden Flüchtlinge, die durch Verfolgung, Rassismus und Todesangst in die Flucht getrieben werden, mit derselben mangelnden internationalen Großzügigkeit behandelt wie zu Varian Frys Zeiten" Literary Review, London